Aufgrund der aktuellen politischen Krisensituation hat der wohl stärkste wirtschaftliche Sektor Griechenlands, die Tourimusbranche, enormen Schaden erlitten. Während noch zu Beginn des Jahres Griechenlandbuchungen boomten, haben Hotels und andere Unterkunftsbetriebe mit stark zurückgegangenen Buchungen und zahlreichen Stornierungen im In- und Ausland zu kämpfen. Während Griechen aufgrund von Kapitalverkehrskontrollen, Rentenkürzungen, Steuererhöhungen und der 5-jährigen Dauerkrise sich einen Urlaub kaum noch leisten können, haben im Ausland die Medien maßgeblich dazu beigetragen, aufgrund angeblich chaotischer Zustände im Land potenzielle Griechenlandurlauber abzuschrecken.
Selbst unsere Gäste aus Serbien, einem Land, in dem aufgrund von Kriegen sehr lange tatsächlich chaotische Zustände herrschten, fragten besorgt nach, ob in Griechenland überhaupt noch Benzin erhältlich ist, ob es in den Supermärkten Versorgungsengpässe gibt, ob sie an den Bankautomaten überhaupt noch an Geld kommen, ob ihre Kreditkarten akzeptiert werden usw.
Potenzielle Gäste aus Deutschland werden zudem abgeschreckt aufgrund eines angeblichen Deutschlandhasses, der in Griechenland umgehe.
Im Angesicht dieser Situation möchte ich Entwarnung geben:
Die Tankstellen werden wie üblich mit Benzin versorgt, Urlauber können bis auf wenige Ausnahmen mit Kreditkarte bezahlen (im Lidl im Nachbarort und im Galaxia-Supermarkt in Edipsos problemlos), am Bankautomaten Geld beziehen und auch in den Supermärkten konnte ich noch keinerlei Versorgungsengpässe feststellen.
Deutsche Urlauber, die Anfeindungen fürchten, sollten bedenken, dass jeder im touristischen Dienstleistungssektor tätige Grieche und der Kurort Edipsos sie mit offenen Armen empfangen (nicht nur, weil Deutsche hier als besonders zuverlässige und vertrauenswürdige Urlauber gelten).
Und was die angeblich chaotische und somit tourismusfeindliche Infrastruktur betrifft:
Die touristischen Dienstleistungen in Edipsos haben in diesem Jahr ZUGENOMMEN! Es werden seit diesem Jahr von Edipsos aus Bootstouren zur "Mamma-Mia"-Insel Skiathos sowie zu den sogenannten "Seychellen Griechenlands", den Lichadonissia-Inseln, angeboten. Auch die Angebote auf der Strandpromenade in Edipsos sind vielfältiger geworden: Es gibt mehr Freizeitangebote für Kinder und einen Verleih von Fahrrädern für bis zu 4 Personen. Schließlich hat vor etwa einem Monat ein Burgerrestaurant geöffnet (es dürfte das einzige auf dem nördlichen Euböa sein), das, sogar einen vegetarischen Burger anbietet! (Was für Griechenland leider immer noch selten genug ist)
Diese neuen Dienstleistungen dürften jedoch aufgrund der politischen Situation, der Mehrwertsteuererhöhungen und des ausbleibenden Kaufdrangs, kaum eine Überlebenschance haben.
Mit einem Urlaub in Griechenland unterstützen Sie also direkt die griechische Wirtschaft!
Eine Win-to-Win-Situation für beide Seiten, die beim politischen Eurogipfel trotz Donald Tusks' Hoffnungen leider nicht erreicht wurde.
